Kunst kann begeistern, irritieren oder sogar kaltlassen. Mein jüngster Besuch im Kunstpalast Düsseldorf war ein Mix aus allem – ein Erlebnis, das am Ende dennoch einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat, wenn auch nicht an der Stelle, an der ich es erwartet hätte.
Ich hatte mich vor allem auf die Ausstellung von Gerhard Richter gefreut. Der Name allein weckt bei vielen Kunstliebhabern hohe Erwartungen, und auch ich war gespannt, wie seine Werke live auf mich wirken würden. Doch, um ehrlich zu sein, sprang der Funke bei mir nicht über. Vielleicht lag es an den präsentierten Werken oder daran, dass meine Verbindung zu Richters Stil weniger ausgeprägt ist als erwartet. Es war nicht unbeeindruckend, aber es hat mich auch nicht in den Bann gezogen, wie ich es erhofft hatte. Doch das war nur ein Teil des Tages.
Gerhard Richter Bilder von Jutta Lindemann fotografiert
Gleich gegenüber liegt die Dauerausstellung des Kunstpalasts – ein Kontrastprogramm zur modernen und oft abstrakten Kunst. Diese Sammlung ist eine Fundgrube für alle, die sich gerne von Kunst durch die Jahrhunderte inspirieren lassen. Was mich dabei besonders faszinierte, war das Zusammenspiel von Licht, Texturen und Formen. Jede Ecke dieser Ausstellung scheint darauf zu warten, durch die Linse einer Kamera betrachtet zu werden.
Fotografische Inspiration im Kunstpalast
Die Dauerausstellung ist eine Reise durch verschiedene Epochen und Stilrichtungen. Von klassischer Malerei bis zu kunstvollen Skulpturen – alles hat hier seinen Platz. Doch was mich als Fotograf besonders begeisterte, war die Art und Weise, wie das Licht in den Ausstellungsräumen eingesetzt wird. Die gezielte Beleuchtung hebt nicht nur die Details der Kunstwerke hervor, sondern schafft auch spannende Kontraste und Schatten, die den Raum selbst zu einem Kunstwerk machen.
Ein Beispiel, das mir besonders in Erinnerung geblieben ist, war eine Skulptur aus Marmor. Die feinen Nuancen der Maserung kamen durch das Licht so lebendig zur Geltung, dass ich den Eindruck hatte, der Stein atme. Auch die reflektierenden Oberflächen einiger Gemälde boten interessante Möglichkeiten, um mit Reflexionen und Tiefen in meinen Bildern zu spielen.
Manchmal ist es nicht so, wie man denkt
Die Kunst der Details – meiner Details
Was mir ebenfalls auffiel, war die Möglichkeit, in den Details zu schwelgen. Oft übersehen wir die Feinheiten, wenn wir Kunstwerke betrachten. Doch durch die Linse meiner Kamera konnte ich mich auf die kleinen, aber bedeutenden Elemente konzentrieren: die Pinselstriche eines Porträts, die feinen Strukturen eines Stoffes oder die Patina auf einer Skulptur. Diese Nahaufnahmen erzählten mir Geschichten, die in ihrer Gesamtheit leicht übersehen werden könnten.
Als Fotograf fühle ich mich oft von der Ästhetik und den Geschichten hinter den Dingen angezogen. Die Dauerausstellung im Kunstpalast hat mir auf eindrucksvolle Weise gezeigt, wie viele solcher Geschichten in einem einzigen Raum verborgen liegen können – wenn man genau hinschaut.
Die Treppe im Kunstpalast Düsseldorf
Wahrscheinlich eines der häufigsten Fotomotive. Auch ich konnte der Versuchung nicht Wiederstehen.
Die Treppe als architektonisches Bindeglied
Im Kunstpalast Düsseldorf beeindruckt nicht nur die Kunst, sondern auch die Architektur – allen voran die elegante Treppe, die die beiden Ausstellungsetagen miteinander verbindet. Mit ihrer klaren, geschwungenen Form wirkt sie wie ein Kunstwerk für sich. Die helle Materialität und das großzügige Design schaffen eine Atmosphäre von Leichtigkeit und laden Besucher dazu ein, innezuhalten und den Raum aus anderen Perspektiven zu betrachten. Ihre Funktionalität wird durch die ästhetische Gestaltung ergänzt, wodurch sie zu einem harmonischen Teil des Museums wird, der den Übergang zwischen den Ausstellungen zu einem Erlebnis macht.
Ein Ort für Begegnung und Inspiration
Die Treppe ist mehr als nur eine Verbindung zwischen Etagen – sie wird zum sozialen und visuellen Treffpunkt. Während man hinauf- oder hinabsteigt, eröffnet sich ein Wechselspiel aus Licht und Raum, das den Blick lenkt und die architektonische Schönheit des Kunstpalasts unterstreicht. Für Fotografen bietet sie faszinierende Möglichkeiten, Linien und Formen einzufangen, die im Kontrast oder in Harmonie mit den ausgestellten Werken stehen. Hier trifft Bewegung auf Kunst, Funktion auf Design – ein Ort, der die Übergänge zwischen den Welten der Kunst auf eine ästhetisch ansprechende Weise inszeniert.
Unterstützer des Kunstpalast Düsseldorf
Der Förderverein die Stiftung Museum Kunstpalast unterstützt bereits seit 1965 das NRW-Forum.
Als gemeinnütziger Verein mit über 4000 Mitgliedern stärken sie die Institutionen sowohl finanziell als auch ideell, als Begleiter und kreativer Impulsgeber.
Es ist ihre zentrale Aufgabe, die Sammlung des Kunstpalastes durch den Erwerb von bedeutenden Kunstwerken zu erweitern.
Zur Sammlung der Freunde des Kunstpalastes gehören über 200 Werke – von Ernst Ludwig Kirchner über Christiane Baumgartner bis Andy Warhol, Joseph Beuys, Paloma Varga Weisz und Henrike Naumann.
Meines Erachtens sehr erwähnenswert.
Fazit: Eine unerwartete Entdeckung
Manchmal ist es nicht
Mit dieser erweiterten Erklärung wollte ich betonen, dass Kunst eine individuelle Erfahrung ist. Jeder bringt eigene Erwartungen, Stimmungen und Vorlieben mit, die beeinflussen, wie wir eine Ausstellung wahrnehmen. Es geht nicht nur um die Größe eines Namens oder die Popularität eines Künstlers, sondern darum, was ein Werk oder eine Sammlung in uns auslöst – und das kann manchmal an unerwarteten Orten passieren.
Wie gesagt: Manchmal ist es einfach nicht
Aber dafür war es ein sehr schöner Nachmittag mit lieber und fachkundiger Begleitung und auch auf meinem Rückweg sind mir bemerkenswerte Menschen begegnet.
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